strandgut
Dienstag, 9. März 2004
schlussapplaus

..WENN.. der letzte satz beginnt, die spannung steigert sich, alle hinter die bühne, gerufen für den letzten großen auftritt, die letzte erinnerung an seine rolle, sowohl für sich als auch für das publikum.. .. MAN ZU JUNG.. es ist gleich soweit und binnen sekunden lässt jeder für sich seine ganze geschichte noch einmal revue passieren, missgeschicke, malheure, erfolge und lacher kommen hier noch einmal hoch, wie zur zusammenfassung dessen, was in wenigen augenblicken fast wie repräsentiert wird, und das nur durch sein gesicht nebst einem kilo schminke, dem kostüm und der rolle, die -in ein paar minuten für immer verschwunden- nun ein letztes mal die scheinbar stummen zuschauer begrüßt.. .. ERWACHSEN .. zeigefinger und daumen zittern am lichtregler, kim sinkt zusammen, während vincent und moni tot vor ihr liegen- sie hat ihn erschossen. einen scheinwerfer später wird er wieder auferstanden sein, allein um des jubelns willen..
..WERDEN MUSS.. es ist dunkel. die letzten worte fliegen durch den raum, verklingen in unglaublicher spannung und stille, während die drei auf der bühne-tot oder lebendig- mit einem erleichternden lachen auf dem gesicht zu uns hinter die bühne laufen und sich nach einem geflüsterten "Gut gemacht!"- Schwall auch dem stillen Ende widmen.. das Ende..
WENN MAN ZU JUNG ERWACHSEN WERDEN MUSS..
unglaublich langsam bewegen jürgens finger den regler nach oben, bevor man das erste klatschen hört- wie ein knall, der nun sprengt und reflektiert, was während einer stunde alles aufgebaut wurde, eigentlich sind nun wir das publikum, dankend für das tosende rennen der hände, die rufe und das pfeifen. mit einem letzten lächeln blicken wir alle stumm auf unsre zehen, die verbeugung während sich nur wenige meter vor uns alles im Getöse auflöst und wie auch die rollen kaum merklich durch die fensterritzen fliegt..

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Schnee

November: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir: Es schneit. Es schneit? Der erste Schnee? Winter ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich schwinge mich aus dem Bett, in diesem Moment bemerke ich anhand meiner akuten Atemnot, das ich verschnupft bin. Nun ja, man muss bereit sein für den Winter ein wenig zu leiden. Auf dem Weg zur Schule macht sich Ernüchterung breit. Was soll´s, der erste Schnee bleibt selten liegen.

Dezember: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, es hat geschneit. Morgen fahre ich auf die Rax, zum Snowboarden. Winter ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich schwinge mich aus dem Bett und bemerke, dass die akute nun langsam zu einer chronischen Atemnot ausartet. Ich freu mich schon auf ein geräuschloses Durchatmen im Sommer. Was soll´ s; wenn alles schön wäre würde es mir es auch nicht auffallen.

März: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, es hat geschneit, schneit, und eigentlich sieht es so aus, als würde es auch nie wieder aufhören. Die Idee durch die Nase zu atmen habe ich inzwischen längst begraben. Verflucht, nach 4 Monaten Schnee und Kälte beginne ich den Winter zu hassen. Ich mache mich auf den Weg zur Schule, will auf einem Eisstück gleiten. Das Eisstück ist zwar kalt, aber nicht gefroren. Und eigentlcih ist es auch kein Eisstück. Bis zu den Knöcheln stehe ich im Wasser welches sich mit einer Schneeschichte an der Oberfläche geschickt als Eis getarnt hat. Großartig. Der Winter ist hinterhältig, kalt und verschnupft. Ich freue mich auf den Frühling. Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich spüre, wie meine Socken sich mit Wasser aufsaugen, und weiß, dass meine Füße längst wie nach 3 Stunden Badewanne aussehen.
Und dann: die Wolken reißen auf, ein Sonnenstrahl kitzelt mein Gesicht, ich höre plötzlich Engel singen und Geigenspiel. Ich wache auf…Gott sei dank war alles nur ein Traum.

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unverdaulich

"Eigentlich hätte ich lieber Oliven gegessen!", sagte ich mehr zu mir als zu meinem ungewichtigen Gegenüber.
Erklärungen ließ ich aus.
wozu auch, denn auch dazu gab es keinen Sinn.
Vielleicht ist sie, die erklärung für sie, ja nur ein grauslicher Kuchen mit etwas gefüllt, was ich von tiefsten Magen verabscheue.
Wie ein Kuchen, dem zuviel Hefe und Zucker aufgezwungen wurde.
Von einem Erzeuger, der eigentlich keine Ahnung vom Kuchenmachen hatte. Er hätte es beim Kaffe belassen sollen, statt sich als begnadeten Kuchenmacher zu präsentieren.
Selbst wenn die Kirschen ganz gut waren...
Nein Nein, die Art wie er, DER KUCHEN gemacht wurde vernichtete einfach alles. Jeden guten Geschmack der Einfachheit und Ehrlichkeit, der Natürlichkeit. Ich meine die Art, die zeigte, dass der Macher einfach nur ein paar selten gute Zutaten mit jeder Menge Zucker , um den Esser zu besüßeln und mit der Süße zu betäuben, und eine Menge Hefe, die da war um ihn größer, immer größer erscheinen zu lassen vermengt hatte. Aber am schlimmsten war, wenn man dann auf eine unangenehme Einladung hin in einem normierten Esszimmer saß, die Uhr aufdringlich tickte, und man freudig erwarten durfte, dass einem in "nur noch 4 Minuten" ein als ganz toll angekündigter Kuchen serviert wurde.
Was für eine Enttäuschung, wenn sich die Leute dann nach Kosten des angepriesenen Kuchens und dem jämmerlichen Versuch eines peinlich berührten Smalltalks bald mit der Konsistenz des Kuchens vergleichen ließen.
Nein, von so einem Kuchen wird mir ganz einfach schlecht.

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