strandgut
Dienstag, 27. April 2004
Nicht nur Tomaten sind $FF0000

Das Verderben näherte sich mit majestätisch großen Schritten, gleichsam der höllische Vorbote einer übertrieben grausamen Wendung im zukünftigen Schicksal der Tomatenkröten.

„Honk“ dachte sich der Tomatenkröt, als er das riesige Kartoffelnashorn erblickte, welches mit überkartoffelgroßen Nashornschritten auf sein Tomatenfeld zustürmte.
Augenblicklich reagierte das Jahrtausende alte vegetative Nervensystem des Tieres, und schickte Tomatin B51 als Reaktionsenzym an die aufsteigenden Ganglienketten im Rückenmark des fleischigen Tieres. Er begann ruckartig, sich krabbelnd von den potenziellen Einschlagzonen der rübigen Hufe des Kartoffelnashorns zu entfernen, und wäre in seinem vernünftigen Vorhaben beinahe erfolgreich gewesen.
Doch der Gott der Tomatenkröte meinte es anscheinend nicht gut mit seiner Spezies, denn urplötzlich und ohne irgendeinen ersichtlichen oder erklärbaren Grund blieb der Tomatenkröt stehen, und verfiel in einen tiefen inneren Monolog.

„oooooooooooooohhhhhhhhhhhmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm“
„Bingo“ hörte er sich selbst denken „du hast den 21. Tomatensamenjackpot geknackt“
was ?
„ich gratuliere zu einer gewonnen, zartblau angehauchten, mit rötlich-goldenen Sonnenuntergängen versetzten,...“
Weiter kam sein Gedanke nicht, denn in diesem Augenblick explodierte ein gewaltiger Schmerz in seinem Kopf, und löschte seinen Verstand aus.

Ein kartoffelförmiger Abdruck in einem kleinen, eingetrockneten See aus Blut und Tomatenfleisch ist das Erbe des letzten Tomatenkrötes, ein trauriger Zeuge der Diaspora seiner unvollkommenen Spezies.

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Werner

Werner steht auf den Weiten der Weide und ist dem Verzweifeln nahe.
Ein einfacher Grashalm hatte ihn in eine Sinnfrage gestürzt, die in unendlicher Agonie enden sollte.
War Werner bislang noch ein ob seiner Einfaltigkeit glückliches Gnu gewesen, so überkam ihn beim Anblick dieses einen, ausschlaggebenden Grashalmes (und bei der gleichzeitigen Durchführung von geheimen Atomtests, die Werner dem 3000-fachen der normalen Strahlendosis aussetzten,) der Gedanke, welch sinnesverzehrende Monotonie sein bisheriges Dasein doch gewesen sei.
„Muh, nein, neeein! Muh? Was ist los mit mir?Muh? Welch neue Gedanken durchfluten mein Hir…Muuuuh? Wie kann mein gesamtes Dasein auf das Finden von saftigem Gras und das Kopulieren mit möglichst vielen Gnuinnen beschränkt sein? Muh! Muuuuh? Muss nicht unser gesamtes Handeln von einer tiefen Überzeugung, einem zugrunde liegenden… Muh…bestimmt sein? Ich muss diesem unwürdigen Leben ein Ende bereiten! Muh! Eine Klippe? Klippe! Hahahahaha! Muahahhaha! Klippe!!!“
So endete das Leben des einzigen Gnugenies verfrüht und auf tragische und grausame Weise.

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