strandgut
Freitag, 23. Januar 2004
schade ist es schon..

das alle nicht bei sich selbst suchen, wenn es um mann und frau geht, sondern ausserhalb.. ist ja auch viel leichter!

findet ihr nciht, dass wir mit unseren beduerfnissen am falschen ort suchen.. der fernseher ist in dem punkt doch wirklch einen dreck wert!!

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Dienstag, 20. Januar 2004
a short story

Kopflos sein.

Warum gibt mir denn jemand dieses Thema. Ich bin doch nicht kopflos. Ich muss mir keine Gedanken machen wie ich ohne Kopf durch eine Gang renne. Angeblich kann man ohne Kopf nicht rennen. Aber geht es nicht doch? Ohne Augen, Kopf ab, das Massaker des aus meinem Hals herausrinnt zu sehen. Die Leute drehen sich um. Sie erstarren. Niemand sagt etwas. Sie werden nachher wohl in eine psychologische Behandlung eingewiesen werden. Man sieht es ihnen schon an. Das Leben scheint auch aus ihrem Antlitz verschwunden zu sein!

Nur kurz später kommt mir die Offenbarung. Auch ohne Kopf geht das Leben weiter. Mein Körper beginnt wie in Zeitlupe zusammenzubrechen. Zeitgleich, aber doch schneller, gehen die ersten Mädchen um mich herum in die Knie. Die Angst darüber auch so herumzugehen wie ich hat sie übermannt. Sie wissen, es geht etwas herum. Gentechnisch verändertes und verschnellertes Lepra?
Der Biologische Angriff? Haben die Islamisten zugeschlagen? Man hätte Bush doch glauben müssen. Die Muslime stellen die größte Gefahr da. Doch da. Als es schon so gut wie niemand mehr aufnehmen kann. In den Gehirnen der Zuschauer ist ja doch schon ein Overflow. Sie werden sich wohl an die Einzelheiten nicht mehr erinnern können. Beginnt mein Aufstieg.

Derweil schlägt meine Schulter schon auf dem Boden auf. Wie gut dass ich kopflos bin. Sonst würde ich jetzt eine Gehirnerschütterung davontragen. Doch so werde ich Kopfwehfrei vor das letzte Gericht treten können. Mein letzter Kampf wird beginnen. Die Freiheit, mir den Kopf abzutrennen um dem Fegefeuer zu entrinnen, wird es sich gelohnt haben? Wird Gott es tolerieren. Ich hoffe nicht.

Denn Gott existiert nicht. Mein Kopf sitzt noch und der ganze Angstraum verfliegt sich im Nichts. Nie mehr Drogen........ doch für wie lange? Ich bin reif fürs Christentum. Aber ob mir Versager eine noch totalitärere Religion nicht besser Helfen könnte?????

Je weniger ich weiß, desto schwächer meine Persönlichkeit, desto stärker wird die Frucht der Religion in mir fruchten.

Gott kann's bezeugen.

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Dienstag, 13. Januar 2004
Die verborgenen Wurzeln der Männerrituale

Der Mann. Ursprünglich fast ein Tier, ständig auf der Suche nach Fleisch. Damals, als die Welt mit der Geburt des Menschen ihre Jungfräulichkeit verlor, war er ein Jäger. Er musste um sein Überleben kämpfen. Er musste stark sein. Für Gedanken an Gott und die Welt blieb da noch keine Zeit.
Es müssen Jahrtausende gewesen sein in welchen der Mann im Sonnenaufgang an nichts anderes dachte als für den Fortbestand seiner Art zu töten und seinen tapferen, verstorbenen Vater zu ehren, während die Frau, ihrerseits die wahre Erlöserin unserer Welt, ihre Tage bereits mit Gedanken an den Frieden und dem erfinden esoterischer Weisheiten fristete.
Es wäre nichts leichter als zu behaupten, dass diese Zeitalter prägsam gewesen sein mussten und bis heute im Mann nachwirken. Doch bereits mein Großvater lehrte mich die Wahrheit in ihren simpelsten Facetten zu suchen. Anders ausgedrückt: Der höchste Sinn entspringt nur aus dem einfachsten Gedankengang überhaupt. Und schließlich möchte ich mich nicht mit den unendlichen, fraktalen Assoziationen unserer Philosophen messen. Auf den Punkt gebracht: Ich behaupte der Mann ist heute noch immer was er einst war: Ein Krieger. Ein Jäger. Ein Held. Der eine Erretter. Beschützer der Frau. Das einzige Problem welches sich im laufe der Jahrhunderte unabwendbarer Weise ergab: Wir brauchen heute keine Jäger! Wir brauchen keine Krieger und niemanden der jemand anderen vor etwas Bösem beschützt. Die Welt ist einzig und allein geordnet und entschärft. Entschärft vom Bösen. Mann kann sein tief verwurzeltes Kriegerleben nur noch im Kopf ausleben, oder das Böse erfinden (man nehme das böse Russland in der Zeit des kalten Krieges). Es gibt Actionfilme, Geschichten, Abenteuerurlaube, Männertreffen, Alkohol, Schlägereien, schlimme, geheime oder private Partys und Arrangements, Sport mit guten und bösen Teams und unzählige weitere Beschäftigungen um den im Mann vor langer Zeit angelernten Trieben Abhilfe zu schaffen. Man könnte dieses orgiastische Verhalten auch "Männerrituale" nennen. Erst gestern beobachtete ich ein solches Ritual in seiner jüngsten, österreichischen Form:
Drei jugendliche Männer trafen sich zum gemeinsamen Fernsehen. Anstatt wie ihre Vorfahren Dosenbier zu leeren, in die Mattscheibe zu glotzen und bei jedem Tor der Lieblingsmannschaft laut zu grölen, rauchten die Junggesellen Marihuana und sahen eine Sendung namens "Bachelor", in welcher Frauen um einen Mann warben. Gleichzeitig unterhielten sich diese reinen Wiener in einem Dialekt welcher mit absoluter Sicherheit nicht von ihren Verwandten abstammte. Es muss ein Ausdruck ihrer Männlichkeit gewesen sein. Eben ein Männer Ritual. Eine Form der gegenseitigen Bestätigung der im tiefen Inneren eines jeden einzelnen Mannes verborgenen Wurzeln seiner Urahnen: Der starke Jäger, das Tier auf der Suche nach Fleisch.

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Last modified: 04.12.02, 18:23
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