strandgut
Dienstag, 9. März 2004
Schnee

November: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir: Es schneit. Es schneit? Der erste Schnee? Winter ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich schwinge mich aus dem Bett, in diesem Moment bemerke ich anhand meiner akuten Atemnot, das ich verschnupft bin. Nun ja, man muss bereit sein für den Winter ein wenig zu leiden. Auf dem Weg zur Schule macht sich Ernüchterung breit. Was soll´s, der erste Schnee bleibt selten liegen.

Dezember: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, es hat geschneit. Morgen fahre ich auf die Rax, zum Snowboarden. Winter ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich schwinge mich aus dem Bett und bemerke, dass die akute nun langsam zu einer chronischen Atemnot ausartet. Ich freu mich schon auf ein geräuschloses Durchatmen im Sommer. Was soll´ s; wenn alles schön wäre würde es mir es auch nicht auffallen.

März: Ich wache auf. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, es hat geschneit, schneit, und eigentlich sieht es so aus, als würde es auch nie wieder aufhören. Die Idee durch die Nase zu atmen habe ich inzwischen längst begraben. Verflucht, nach 4 Monaten Schnee und Kälte beginne ich den Winter zu hassen. Ich mache mich auf den Weg zur Schule, will auf einem Eisstück gleiten. Das Eisstück ist zwar kalt, aber nicht gefroren. Und eigentlcih ist es auch kein Eisstück. Bis zu den Knöcheln stehe ich im Wasser welches sich mit einer Schneeschichte an der Oberfläche geschickt als Eis getarnt hat. Großartig. Der Winter ist hinterhältig, kalt und verschnupft. Ich freue mich auf den Frühling. Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich spüre, wie meine Socken sich mit Wasser aufsaugen, und weiß, dass meine Füße längst wie nach 3 Stunden Badewanne aussehen.
Und dann: die Wolken reißen auf, ein Sonnenstrahl kitzelt mein Gesicht, ich höre plötzlich Engel singen und Geigenspiel. Ich wache auf…Gott sei dank war alles nur ein Traum.

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Last modified: 04.12.02, 18:23
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