strandgut
Dienstag, 20. Mai 2003
Oberflächlichkeit

und Vorurteile sind schlechte Eigenschaften! Man sollte Menschen nicht nach dem Äußeren beurteilen und schon gar nicht nach Vorurteilen handeln.
Doch sind wir einmal ehrlich, wer tut dies nicht? Ich rede jetzt nicht nur von Hautfarben, Religionen oder der Herkunft der Leute, nein ich rede von dem Stil eines Einzelnen. Wenn ich mir so Geschichten mancher, die über Rassenprobleme und Vorurteile schreiben, durchlese, merke ich es immer wieder: in diesen Texten wird nach dem Vorurteil des „bösen“ Rassisten und/oder Innländer geurteilt. Sicher es muss immer einen „Bösen“ geben, nur so gesehen ist für die einen, der Mr.X der Böse und für andere wiederum Mr.Y. Wer von beiden nun Recht hat bleibt unbestritten, denn es ist einfach Ansichtssache. Selbst die sozialsten Leute, die offensten Hippies und wer auch immer, haben Vorurteile bzw. handeln oberflächlich; oder sind’s nicht auch diese die z.B. Raver verschmähen oder Rechtsradikale beschimpfen?
Ich möchte hier jetzt nicht meine eigene Meinung äußern; ich weiß genau, dass jeder Mensch in irgendeiner Art zu irgendwelchen Gruppen gehört und aus diesem Grund auch etwas gegen nicht Gleichgesinnte hat (oder diese von seiner Meinung überzeugen will) nur möchte ich darauf hinweisen, dass auch diejenigen, die sich denken, dass gerade sie nicht so sind, unrecht haben. In der heutigen Zeit, wo man sich in Kategorien wie: europäischer Staatsbürger, Arbeitsloser, Student, Polizist, Wissenschaftler…, Kind, Jugendlicher, alte/r Frau/Mann…, arm, reich,…, dumm, intelligent,… Führerscheininhaber, …Alkoholiker, Vorbestrafter, Drogensüchtiger, …Insider, Diplomat, …Wähler dieser oder jener Partei, …Hippie, Raver, Gabber, Metller, Ö3-Hörer, …Alleinverdiener, Single, …etc. einteilen lassen muss, lebt man von Vorurteilen. Zu jeden der vorher genannten Beispiele haben wir ein Bild im Kopf, und warum? Eben weil wir uns selbst in gewisse Schubladen gesteckt haben. Von unserer Seite aus ist es immer gut was wir sind oder zu mind. sind andere schlechter…wäre die Schlussfolgerung davon nicht, dass wir es so gewollt hätten? Eigentlich schon, sonst hätte es sich ja nicht so entwickelt, sonst gäbe es ja niemanden zum unterdrücken mehr und man kann sich nicht mehr gut fühlen, weil man sich nicht mehr denken kann: „Immerhin bin ICH nicht so!“
Sollten wir nicht ALLE anfangen unsere Gedanken zu überprüfen, ob wir eigentlich so denken wollen? Vielleicht wäre dies der beste Schritt zu einer Lösung dieses Problems.

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Ein regelmäßiger Start in den Tag

Manche Momente im Leben erlebt man nicht nur einmal, manche Situationen kommen sogar täglich vor. Man unternimmt jeden Tag dieselben Dinge auf genau die gleiche Weise, in genau derselben Reihenfolge wie man sie sich schon beim ersten Mal angewöhnt hat. Auch wenn man sich an das erste Mal nicht erinnern kann.

Das beste Beispiel dafür aus meinem Leben ist der Beginn eines jeden Tages:

Mein Wecker ist eigentlich meine Stereoanlage, welche „Hakuna Matata“ zum Spielen beginnt. Ich wache immer schon vor dem Lied auf, wenn sich die Anlage erst aufdreht, wanke dann zu dieser hin und stelle sie auf 10 Minuten später ein. Dies ist auch der Grund warum ich jeden Tag zu spät in die Schule komme, weil ich mir einfach angewöhnt habe, immer später aufzustehen, als ich es eigentlich vorhatte.

Nachdem ich mich dann irgendwann einmal dazu aufgerafft habe aufzustehen, gehe ich vollkommen verschlafen ins Badezimmer und wasche mir, in dem verzweifelten Versuch aufzuwachen, das Gesicht. Dann dusche ich mich und besetze genau zu der Zeit wenn meine ganze Familie ins Badezimmer will, dieses. (Ich wollte ja eigentlich früher aufstehen um dies zu verhindern…) Natürlich habe ich aber mein Gewand im Zimmer liegen gelassen und muss nun wieder durch die ganze Wohnung um mich anzuziehen. Bis ich mich entschieden habe was ich anziehe vergehen auch wieder ein paar Minuten. Anschließend ist frühstücken angesagt. Zuerst die Schüssel, dann der Löffel, dann die Honeyloops, dann die Milch auf den Tisch, Milch und Honeyloops in die Schüssel und essen. Dazu lese ich die Zeitung. Das tue ich ebenfalls in einer bestimmten Reihenfolge: Titelseite, Horoskop, Politik und natürlich das Fernsehprogramm. Wenn die Honeyloops dann gegessen sind, drehe ich mich um und sehe auf die Uhr: um diese Zeit wollte ich gehen, aber mein gewohnter Tagesbeginn ist noch nicht abgeschlossen, also tu ich das auch nicht. Stattdessen gehe ich diesmal sehr schnell zum Badezimmer, putze mir die Zähne, wasche mir die Hände und pflege mein Gesicht. Dann renne ich ins Zimmer und packe meinen Rucksack ein: Handy – ist da, Geldbörse – ist da, Schlüssel - ? liegt wahrscheinlich im Vorzimmer (darf ich ja nicht vergessen), MP3-Player – auch da, aber Batterien leer -> bleibt also zu Hause.

Mit dem Labello, der auf meinem Tisch liegt schmiere ich mir noch schnell die Lippen ein (da sie sonst aufspringen), schnappe meine Jacke und gehe zur Tür hinaus. Draußen zieh ich mir die Schuhe an und währenddessen fällt mir ein, dass ich den
Schlüssel vergessen habe. Anklopfen, und schon höre ich wie meine Mutter verärgert vom Küchentisch aufsteht und meint, dass ich schon wieder etwas vergessen habe. Ich rase ins Vorzimmer rein, rufe meiner Familie einen schönen Tag zu und verschwinde. Die Stufen runter laufe ich (das habe ich mir schon so angewöhnt, dass ich sogar laufe, wenn ich’s nicht eilig habe) und gehe dann mit schnellen Schritten zur Straßenbahn. Von meiner Gasse aus sehe ich an den Stromleitungen ob diese schon im kommen ist und da das meistens der Fall ist lege ich fast jeden Tag einen morgendlichen Sprint hin. Außer Atem hupfe ich dann in die Tram(, mache den MP3-Player an, wenn die Batterien grad nicht leer sind) und setze mich an meinem Stammplatz, neben dem Fenster. Mit einer meist 5-minütigen Verspätung komme ich in der Schule an. Immerhin bin ich bis dahin halbwegs munter ;)

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Reiseführer für Inländer

Von der Existenz des Sigmund Freud Museums habe ich vielleicht einmal beiläufig gehört. Dass es sich im neunten Bezirk befindet und gleichzeitig langjähriger Wohnsitz des Psychoanalytikers war, wurde mir erst nach Betreten von Freuds ehemaliger Praxis klar. Auch mein dortiges Erscheinen war nicht unbedingt von Eigeninitiative getrieben, sondern ergab sich, wenn man so will aus Zufall. Ich sollte einen kurzen Bericht über die dort laufende Ausstellung „Freuds verschwundene Nachbarn“ anfertigen, was mich zu einem Besuch der Schau mehr oder weniger verpflichtete. Nun zählte ich zu jenen dreißig Prozent, die den Österreichischen Anteil an Museumspublikum ausmachen.
Ein Wiener, der ungefähr weiß, wer Sigmund Freud war kann sich auch durchaus vorstellen, dass die Gemeinde Wien demselben ein Museum widmet. So könnte man den durchschnittlichen einheimischen Besucher, oder eben nicht- Besucher charakterisieren: Kein wirkliches Interesse, aber zwangsläufig ein wenig Ahnung haben. Die Tatsache, dass Sigmund Freud der Begründer der Psychoanalyse war ändert auch nicht mehr viel. Erstens lebt er ja wahrscheinlich nicht mehr und zweitens haben die Meisten auch etwas anderes als Psychologie studiert, dass heißt ein Museumsbesuch würde höchstens das an sich weite Spektrum an möglicher Allgemeinbildung ein wenig erweitern. Warum circa siebzig Prozent der Museumsbesucher nicht Einheimische sind, könnte unter Umständen daran liegen, dass es viel mehr Ausländer als Inländer gibt. Außerdem ist das Sigmund Freud Museum auch in allen Reiseführern für Wien angeführt, die in erster Linie Touristen in die Hände fallen. Zumindest ich wurde bis vor kurzem nicht auf das Museum aufmerksam gemacht. Dennoch nickte ich wissend, als mich jemand auf die Gedenkstätte des bedeutenden Psychologen ansprach.

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