strandgut
Dienstag, 20. Mai 2003
Scheiß SMS

Wohin man auch geht, sieht man alt und jung krampfhaft auf ihre Handys eintippen, um irgendwelche hirnrissigen Texte zu verschicken. Geschrieben wird bis es die Finger nicht mehr mitmachen und sich zitternd zu einer Faust verkrampfen. Doch zum Glück kann man auch noch Bilder verschicken. Aber nicht, dass das sms’n auf Grund der immer kleiner werdenden Handys zu einer schrecklichen Tortour wird, nein es tragt auch noch gekonnt zur Sprachverarmung bei.
Kürzel wie „ggg“soll wohl grinsgrinsgrins heissen, verstümmeln den Geist unserer Kinder ( ja genau: unserer Kinder und gibt’s was Schlimmeres?)
Und da kommt noch viel Schrecklicheres auf uns zu: „Verschicksachen“, Bilder (sieht wahrscheinlich so aus: irgendeine schiache Fresse, wahrscheinlich noch nasebohrend, oder Zechenkass futzelnd)
Wo ist die gute alte Postkutsche geblieben?
Und erst die Töne:
Vom billigen „möchte gern klassischem Klingeln“ bis zum Indiana Jones Gedudel sind alle Klingeltöne vorhanden. Wo soll das hinführen?
In einigen Jahren werden wir vom Handy aus ins Schwimmbad gehen können, doch bis es so weit ist bleib ich zu Hause und schreib einen Brief.
Danke.

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Die sms, geschichtlich erläutert

Warum schreibt alle Welt sms?
Eine Erläuterung in vier Punkten:
Wir beginnen unsere Ursachenforschung im Ursprung: im Mittelalter, der Wurzel vielen Unheils.
Schon damals, im schwarzen Zeitalter, sendeten reiche Fürsten und andere adelige Geschöpfe lieber Boten aus, als persönlich deren Vorhaben zu deklarieren. Natürlich, meist handelte es sich um eine Kriegserklärung, einen Vierteilungsbefehl oder sonstige unangenehme Botschaft. Trotzdem, die gewisse Zivilcourage dies persönlich mitteilen zu können wäre doch möglich gewesen aufzubringen.
Auch die ärmere Gesellschaft hielt oft den „Persönlichkeitskontext“, wie wir ihn jetzt vorübergehend nennen, nicht ein. Robin Hood zum Beispiel schickte seine Botschaften stets via Pfeilpost, zerstörte nebenbei etliche Fenster, platzte damit unangemeldet mit dem Kopf durch die Tür. Auch nicht die feine Art

Wir sind nun bei unserem ersten Anhaltspunkt angekommen: Unangenehme Botschaften überbringt man nicht gerne persönlich.

Gehen wir weiter vorwärts in der Geschichte, treffen wir auf einen allzu überheblichen Mann, der offenbar auch kein Freund der Botschaften war. Kurzerhand meinte er also: „Der Staat bin ich“, und entledigte sich somit sämtlicher innerpolitischer Konferenzen. Schließlich war er ja der Staat.

Hier haben wir den zweiten Anhaltspunkt: Man macht es sich gerne leicht.

Richten wir unseren Blick nun auf die Südsee. Oft strandeten dort unglückliche Seefahrer auf einsamen Inseln, bestückt jediglich mit ihrem letzten Hab und Gut: Einer verschließbaren, wasserdichten Flasche und einem Blatt Papier. Komischerweise dachten solch kenternde Seefahrer eher selten an etwas Essbares zum mitnehmen. Oft waren es jedoch einäugige Piraten, die nicht so gut sahen. Diese gestrandeten Inselbewohner verschickten oft eine Hilfebotschaft, in dem sie ihr Klagen in einer Flasche verstauten und diese über die sieben Weltmeere schickten. Filmkontext reif fand diese dann, nur zwei Tage später, eine wunderschöne Frau am Strand, segelte zu der Insel, und die beiden Flaschenvereinigten wurden ein Paar. Das jedoch ist eine andere Geschichte.

Der dritte Anhaltspunkt also: Botschaften werden oft aus einer misslichen Lage heraus verschickt.

Wir alle kennen Dagobert Duck, den weltbekannten Geldspeicherbesitzer. Dem einen oder anderen ist vielleicht auch zu Ohren gekommen, dass er ein wenig sparsam ist. Aus dem Grund verschickt er ganz spezielle Botschaften. Möchte er seinen leidgeplagen Neffen Donald und seine überschlauen Großneffen Tick, Trick und Track zu sich ordern, nimmt er eine besondere Gerätschaft zur Hand. Wie schon in Beispiel eins erörtert, benutzt auch Herr Duck einen schleuderartigen Mechanismus, mit dem er zielgenau einen Stein mit Botschaft in den Garten von Herrn Donald katapultiert. Dieser ist, wie man sich vorstellen kann, höchst erfreut darüber, und begibt sich auf schnellstem Weg zum Geldspeicher. Herr Dagobert hat sich somit einen Fußweg erspart.

Punkt Vier: Botschaften werden oft aus Sparsamkeitsgründen unpersönlich überbracht. (siehe: „Ruf mich zurück, hab kein Guthaben mehr“)

Wie wir sehen, ist das Auftreten von Millionen täglich versendeter sms keineswegs eine Neuerscheinung, sondern kann schon auf das Mittelalter, auf die Grundzüge der Menschlichkeit, verwiesen werden.

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Wir versinken im Dreck

Wohin man schaut, weit und breit nur Müll, Bierdosen, Papierl und am schlimmsten die 1000en Tschickstummel. Doch werden größere Müllcontainer und die Aufforderung keinen Müll liegenzulassen wirklich ausreichen, um das Müllproblem zu beseitigen?
Nun, es wäre zumindest ein Anfang. Denn obwohl Parkputzer ja doch immer ein bisschen was wegräumen habe ich noch keinen Tag im Burggarten erlebt, an dem die Wiese nicht irrsinnig dreckig gewesen wäre. Sicherlich liegt es hauptsächlich an den Besuchern des Parks, diesen nicht in eine Müllhalde zu verwandeln. Doch trotzdem denke ich mir, dass zwei Müllsammler für Burggarten, Volksgarten und Heldenplatz doch etwas zu wenig sind. Doch die Parkleitung denkt nicht daran neue Müllsammler einzustellen. Stattdessen werden nun Meditatoren eingestellt um das Gespräch mit den Verschmutzern zu suchen. Sicher keine schlechte Idee. Doch seien wir mal ehrlich: entscheidend wird sich die Situation in den 3 Gärten dadurch nicht ändern. Denn wie auch schon der Kurier richtig bemerkte sind Parkwächter heutzutage keine Respektspersonen mehr.
Woran liegt das?
Vielleicht daran, dass man sich Respekt nicht durch ein unfreundliches Anschnauzen der Gesprächsperson verdient. Vielleicht aber auch daran, dass viele denken so ein Parkwächter könnte nichts machen was irgendwelche Konsequenzen haben könnte. Was eigentlich traurig ist: respektieren wir wirklich nur Menschen, die uns überlegen oder mächtig erscheinen?
Überhaupt, das ganze Grundproblem mit der Verschmutzung der Gärten ist eigentlich nur unsere Respektlosigkeit und ein bisschen zuviel Unachtsamkeit. Bei der zweiten Art von Personen, würde so ein Meditator sicher ausreichen, denn diese Leute denken einfach nicht darüber nach und würden ihren Müll in den allermeisten Fällen mitnehmen wenn man sie darauf aufmerksam machen würde. Die erste Personengruppe hingegen ist die, der es einfach scheißegal ist wie der Park ausschaut. Ich persönlich finde diese Einstellung erschreckend. Denn genau so wird nicht nur der Park sondern die ganze Erde verschmutzt, durch Menschen die nur an ihr eigenes Wohl denken und dabei solche Dinge wie die Natur, die sich nicht kurzfristig wehren kann, einfach nicht respektieren. Meiner Meinung nach ein Armuts Zeugnis.

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