Schöner Wohnen
kimbu
09:56h
Suche, Wohnung im 4. Bezirk, möglichst nahe am Naschmarkt, damit meine Wochenendeinkäufe recht fruchtig, würzig und gsund ausfallen. Außerdem riechts da so gut.
Es sollte in jedem Fall eine Altbauwohnung sein, mit schönen, alten Parkettböden die knarren wenn man auf bestimmten Stellen zu fest aufsteigt, das macht so ein heimiges Gefühl. Die Fenster sollten groß und alt sein damit ich sie neu streichen muss, ich find da schaut ma gleich viel lieber noch aus dem Fenster und außerdem mag ich die neuen Fenster nicht, die haben meistens diese goldenen Fenstergriffe.
Der Blick sollte auf eine nicht zu stark befahrene Straße führen und hinter dem Haus liegt ein kleiner, verwilderter Garten in dem eine alte Buche steht. Er sollte so angelegt sein das es möglich ist im Sommer in der Sonne zu suhlen, ohne das einen die Passanten entdecken können.
Zurück zur Wohnung, sie sollte etwa 80m2 haben, im Winter ist das tägliche Bad unverzichtbar, deshalb ist die Badewanne ein Muss in meiner Wohnung, ansonsten stelle ich keine großen Ansprüche an das Badezimmer es sollte nur keine grünen Kacheln haben, das macht den Raum so ungemütlich, ah ja und das Klo sollte vom Badezimmer getrennt sein, ich find das grauslig wenn man in der Badewanne liegt und die Gerüche des anderen noch nachschmeckt.
Ich will 3 große Räume, 2 davon sollten mit den Fenstern in den Garten führen und wenn die Sonne scheint sollten sie von ihr durchflutet werden, der 3. Raum kann an der nette nicht stark befahrene Gasse liegen von wo man anfallende Besucher schon aus dem Fenster begrüßen kann und falls man Zeit hat, die vorbei schlendernden oder hastenden Menschen beobachtet.
Eine schöne Küche wäre nett, damit das Essen dann noch besser schmeckt, weil wenn doch das Kochen spaß macht schmeckt das Ergebnis gleich viel besser, außerdem möchte ich eine kleine Sitzgelegenheit für 3 Personen in der Küche haben, kann ganz provisorisch sein aber schön ist es in der Küche zu sitzen jemanden beim kochen zuzuschauen und zu beobachten wie die Gerüche immer intensiver werden.
Ein Kabinett fehlt mir noch, mit einem großen Fenstersims vor dem mit Buntglas ausgefüllten Fensterrahmen, das soll ein sehr gemütlicher Raum werden und er muss die Vorraussetzungen dafür mitbringen.
Was ich fast vergessen hätte sind die Fahrradständer vor der Haustür, ah ja! Und ich will eine große hölzerne Haustür, damit das Eintreten schon ein Erlebnis ist, der Hausgang ist von buntem Licht durchströmt und zu den Wohnungen führt eine äußerst knarrige Wendeltreppe.
Da wärn wir im 2. Stock und angekommen in meiner Wohnung.
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Die finale Absurdität der Dinge
pippo.f
09:55h
Vor vielen Jahrtausenden streifte ein Mensch durch das Sumpfland seiner Zeit und sah sich plötzlich einem Dinosaurier gegenüber.
„Grüß dich, du Dummkopf“, sagte der Mensch, „soll ich dich ausrotten?“
„Hmm,“ antwortete der Trizeratops, „was ist denn das?“
„Nun ja,“ meinte der Mensch, „das ist ein Geheimnis, und nur wir Menschen wissen wie es geht. Also, soll ich dich jetzt ausrotten oder nicht? Es ist ja nicht so das ich den ganzen Tag Zeit habe, es gibt noch viele andere Spezies um die ich mich kümmern muss.“
„Na gut,“ antwortete die Riesenechse, „aber nur wenn ich etwas Sellerie haben kann!“
„Sellerie, meine Dame? Sind sie des Wahnsinns? Wollen sie etwa, das uns das zähflüssige Medium ultimativer Verdammung überkommt und somit zu extensiver Immigration von suborbitalen Moschusochsen führt, die mit grausamer Langsamkeit die Barrieren des Verstandes erklimmen?“
„Könnten sie dem ein Tröpflein Milch hinzufügen? Und zwei stück Zucker, das währe zu freundlich. Aber lassen sie uns nicht vom Thema abkommen, sie Kreatur einer neueren Zivilisation, die dereinst die Welt in Chaos und Staub versinken lassen wird. Ich bin durchaus nicht der Meinung, das das, wenngleich außergewöhnlich bösartig veranlagte, Stangengewächs Sellerie, zu solch überragenden Leistungen fähig ist!“
„Freitag! Es geschieht alles an einem Freitag! Haben sie das Muster denn nicht erkannt? Alle integralen Bestandteile unseres Multiversums wurden an einem Freitag in die fraktalen Splitter der sogenannten Realität versprengt, ein Freitag war es, als die phosphoreszierenden Räume zwischen den Dimensionen und den Zeitströmen offengelegt wurden um das ganz und gar grässliche Wahre zu offenbaren, die furchtbare Realität des allgegenwärtigen, schlatzigen Schleims!“
„Also wie meine Tante Ottilie zu sagen pflegte: „Wer anderen eine Grube gräbt, hat Gold im Mund.“ Dies würde ich in diesem Falle als eindeutig zutreffend einstufen. Im übrigen warum schlitzen sie sich ihre Hauptarterie mit einem Faustkeil auf?“
„Es ist die finale Absurdität der Dinge, diese groteske Falschheit der Situation. Dinosaurier können nicht reden, sie leben nicht in der selben Zeit wie wir, sie konsumieren keine Sellerie mit Milch und Zucker und wenn sie ein Trizeratops sind, warum haben sie keine drei Hörner? Aahhh!“
„Spinner!“
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Der Disziplin Diskurs
pippo.f
09:54h
Was ist Disziplin?
Eine interessante Frage. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass die Jugend von heute disziplin- und prinzipienlos ist. Soldaten sind diszipliniert, im Wehrdienst lernt man Disziplin, die Armee macht einen Mann aus einem.
Heißt das, das Disziplin die völlige, frage und hirnlose Befolgung von stupiden Befehlen ist, die absolute Ausschaltung des eigenen Geistes, der eigenen Urteilskraft?
Wohl kaum. Wenn schon nicht die Armee, von der ich prinzipiell nicht glaube, das sie etwas aus einem machen kann, außer, im ungünstigsten Fall, einen angepassten oder gebrochenen Mann, wer könnte uns noch Disziplin beibringen?
Der Staat? Nein.
Die Schule? Sicher nicht!
Disziplin ist etwas das von einem selbst kommen muss.
Wenn man sich etwas vornimmt, dann liegt es allein an einem selbst, es durchzuziehen, die Disziplin, es zu tun, was immer es auch ist, muss von innen kommen und darf, kann einem nicht aufgezwungen werden.
Wenn man also von einem disziplinlosen Menschen spricht, ist das keiner, der anderen nicht gehorcht, der sich nicht von anderen sagen lassen will, was er zu tun hat, sondern von einem, der nicht auf sich selbst hört, der sich von sich selbst zu nichts zwingen lassen will, der vor sich selbst Ausreden erfindet, warum er diesen oder jenen Vorsatz gebrochen hat und sich somit selbst belügt.
Disziplinlosigkeit heißt nicht, Vorsätze zu brechen, sondern, nicht zuzugeben, sie gebrochen zu haben, es sich selbst nicht einzugestehen.
Doch wer sich selbst nicht die Wahrheit sagt, der hat ein Problem, denn er weiß genau, belogen worden zu sein und belogen zu haben und lebt somit in der Situation, betrogen worden und der Betrüger zu sein, genau zu wissen worum es geht und es gleichzeitig vehement zu Leugnen.
Disziplin ist also vor allem Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, und nicht das gedankenlose befolgen von Befehlen oder das zwanghafte „ein gutes, ehrbares Leben führen“ wollen.
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Last modified: 04.12.02, 18:23
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