strandgut
Dienstag, 20. April 2004
Über das Fernsehen

Kürzlich besuchten mich ein paar Freundinnen in meiner WG. Sie schauten sich mein – fernseherloses – Zimmer an und meinten, dass es ihnen gut gefalle. Zehn Minuten später saßen sie im Zimmer einer Freundin und klebten an der Mattscheibe.

Als ich neulich bei einer Freundin übernachtete wachte ich Sonntag Mittag von dem mehr oder weniger emotionalen Gebrabbel einiger Talkshowgäste auf. Nun, es ist zwar so, dass ich den größten Teil meiner Kindheit ohne Fernseher Aufgewachsen bin, aber so abgebrüht um einer mitreißenden Talkshow zu widerstehen bin ich nun auch nicht.
Ziemlich bald fingen wir an einstimmig über die Lächerlichket so einer Talkshow zu Diskutieren. Besser gesagt, wir übertrafen uns gegenseitig darin uns zu erklären wie bescheuert wir das fanden.
Die Talkshowproduzenten hatten es wieder einmal geschafft – wir waren unfähig wegzuschalten. Wir schauten zwar nicht mit Wohlwollend zu, aber das ist ja egal. Hauptsache wir schauten zu.

Ich fühle mich in meiner WG wirklich sehr wohl und komme wunderbar ohne meine Eltern zurecht, trotzdem werde ich heute zu meiner Mutter fahren und bei ihr übernachten. Wieso? Um mit ihr zusammen „Sex and the City“ anzuschauen. Irgendwie hat diese Serie etwas Fesselndes. Was weiß ich auch nicht.

Als ich noch bei meiner Mutter wohnte, saß ich seit dem freudigen und geschichtsträchtigen Tag an dem wir einen Fernseher bekommen hatten fast jeden Abend vor der Glotze. Und bald stieg in mir ernsthaft die Frage auf, was ich denn früher am Abend immer gemacht hatte. Ich hatte wirklich keine Ahnung.

Nun ja, heute schaffe ich es auch mir am Abend die zeit zu vertreiben und meistens vergeht die zeit auch schneller als es mir lieb wäre. Jetzt frage ich mich, wie ich früher fernschauen konnte und nebenbei auch noch das ganze Schulzeug schaffen. Aber die Antwort wird mir wohl ewig verwehrt bleiben.

Es gibt ja bekanntlich viele einsame Leute, die vor dem Fernsehe essen. als ich aber mitbekam, dass die ganze Familie einer Freundin kollektives vor-dem-Fernseher-sitzen-und-Nahrung-in-sich-hineinstopfen betrieb war ich wirklich entsetzt. Beschämender Weise muss ich zugeben, dass ich heute selber gerne vor dem Fernseher esse, falls sich mir die Gelegenheit bietet, und nicht nur alleine sondern auch im Kollektiv.

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Fernsehen, warum?

Schlecht geschlafen.
Völlig K.O. in die Schule gefahren, Schwarzkappler bei Schwedenplatz, wieder 60 Euro weg.
Fünf Minuten zu spät gekommen, Möbel schleppen in den Sommerferien.
1. Einheit Deutsch, Schreibsperre, danach Bewegung, Rücken verrissen.
2 Einheiten Mathe, an Erholung ist nicht zu denken.
Im regen nach hause gefahren, wir danken für ihr Verständnis, aufgrund des U2-Ausbaus müssen sie 20 Minuten auf den 21er warten, na danke, gute Taktik, das Verständnis vorauszusetzen und sich auch gleich dafür zu bedanken.
Nass, müde, wütend nach hause gekommen, auf die Couch gefallen und mit letzter Kraft die Fernbedienung ergriffen.
Talkshows und Weiß-Blaue Geschichten soweit das Auge reicht, Mordkomplotte gegen Programmdirektoren geschmiedet, seine schlechte Laune, den Scheißtag und das miese Programm telefonisch auf Freunde übertragen, auf MTV umgeschaltet.
German Top 40, das hat gerade noch gefehlt! Ebenso fasziniert wie angewidert Daniel Kübelböck betrachtet, von einer höheren Macht daran gehindert, auszuschalten.
In der Couch gefangen wie eine Fliege auf Sonnentau, umschalten auf Pro7, Taff.
Aha, Beckhams geliebte packt endlich aus, darauf hat die Welt gewartet. Trotzdem angeschaut, danach noch die Zeit bis zu den Simpsons mit zappen durchgebracht, dann, endlich, der Grund des Fernsehens, Simpsons.
Verdammt, die hundertste Wiederholung der gleichen Folge, vor dem Fernseher eingeschlafen.
Rechtzeitig um 22 Uhr aufgewacht um auf ORF2 die allabendliche real-live comedy-soap zu betrachten, wieder eingeschlafen.
Aufgewacht, ins Bett gegangen, zu wenig geschlafen.
Warum eigentlich?

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Das Elend Fernsehen

Fernsehen, das Elend Fernsehen. Fast immer Allgegenwärtig und meist geliebt.
Doch was ist der Trick hinter der Flimmerkiste, warum lassen sich so viele Menschen von mitunter völlig hirnlosen und leeren Sendungen stundenlang fesseln.
Anscheinend scheint sich einfach nur berieseln lassen entspannend zu sein und bei vielen Menschen scheint Fernsehen süchtig zu machen wodurch man Fernsehen mitunter auch als „Droge“ einstufen könnte.
Grundsätzlich ist das Fernsehen auch ein gutes Medium Dinge zu erfahren, verstehen da ja alles bildlich veranschaulicht wird doch die Jagd nach Einschaltquoten lässt die Sender ihre Sendungen für die breite, oft sensationsgeile Masse zurechtschneiden.
Ein gutes Beispiel dafür wäre die Zib 1, anstatt auf für die Bevölkerung Österreichs wirklich interessante Themen einzugehen wie zum Beispiel die Innenpolitik zeigen sie lieber Bilder von sterbenden und blutverschmierten Menschen im Irak.
3,5 Stunden pro Tag schaut ein Durchschnitts Österreicher fern, das ist wenn er 18 ist schonlänger als er in die Schule gegangen ist. Doch das Beste Beispiel für übermäßigen Fernsehkonsum ist die USA. In so gut wie jedem Haushalt rennt mindestens ein Fernseher den ganzen Tag meistens der in der Küche.
Mann könnte mitunter behaupten das Fernsehen sei mächtiger als die Regierung oder der Präsident und läge gar nicht so falsch.
Wo soll das nur hinführen.

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