Die Verantwortung eines Moschusochsen ist eine große, ihm obliegt der Fortbestand der neben dem Grottenolm seltsamsten Tierart auf Gottes Erden, zugleich hat er das mongolische Steppengras gleichmäßig kurz zu halten und er muss sich tunlichst um die artgerechte Verzottelung seines Felles kümmern.
Gegen halb acht erhebt sich der Moschusochse mit dem Gedanken an ein ausgedehntes Frühstück aus saftigem Steppengras und würzigen Wildblumen, das er mit erfrischendem Quellwasser hinunterzuspülen pflegt.
Für gewöhnlich gerät der Moschusochse beim dritten oder vierten Wiederkäuen seiner Morgenmahlzeit ins Grübeln, er philosophiert über den Sinn des Wiederkäuens und ob die hübsche junge Moschuskuh auf dem benachbarten Hochplateau heute wohl paarungsbereit sei.
Nach dem vierten Wiederkäuen bekommt er häufig Verdauungsprobleme und beschließt meist spontan, seine gewohnte Mittagsrunde über den Pass zu gehen.
Eines Tages trifft er dort auf einen verendeten Artgenossen. Er bleibt verdutzt und leicht unwillig ob der außerplanmäßigen Störung stehen, beschnuppert den Kadaver und entscheidet sich, noch eine Wildblume vom Wegesrand zu fressen.

Der 11 September der USA, wurde zum 11 März für Madrid. Am 11 März des Jahres 2004 explodierten 2 Bomben in einem Hochgeschwindigkeitszug in dem Madrider Bahnhof Atocha. Menschen mit blutverschmierten Gesichtern, schockstarrem Blick und zerfetzter Kleidung saßen zitternd auf dem Bürgersteig vor dem Madrider Bahnhof. Sie konnten kaum fassen was ihnen kurz zuvor widerfahren war, und vor allem konnten sie nicht glauben dass sie es überlebt hatten. In den Tagen darauf, gab es in ganz Spanien nur eine Frage. Wer hat das getan, und warum waren gerade wir betroffen? Die einfache Antwort: Spanien unterstützte massiv die USA im Irak Krieg, und bekam daraufhin einen“ Denkzettel“ der Irakischen Terrororganisation. Man spekulierte ob die Eta etwas mit dem Anschlag zu tun hatte, doch schlussendlich wurden die Vermutungen verworfen und die spanische Regierung kam zu dem Schluss dass die El Kaida hinter dem Anschlag stecken müsse. Doch verhindern könne man so etwas nicht, so die Denkweise der meisten Politiker sowie Zivilisten. Wie den auch, man kann ja wohl kaum jede einzelne Person überall in der westlichen Welt auf Bomben, Giftgas oder Sonstiges untersuchen. Es ist eine Sisyphos Arbeit dagegen anzukämpfen. Das potentielle nächste Ziel das in den Medien angekündigt wurde, wurde mit Rom benannt, und ist somit wieder eine Hauptstadt, sowie die Hauptstadt eines Landes das den Irak Krieg unterstützt hat. Der Hausverstand eines jeden weist uns darauf hin, dass die Anschläge bisher und wahrscheinlich auch weiterhin primär gegen die Länder gerichtet sind, welche sich zu den USA bekannt haben. Doch trotzdem,man nun sogar schon angibt wo der nächst Anschlag stattfinden wird, ist man nicht in der Lage ihn zu verhindern. Ich denke, dass man schnellst möglich etwas gegen den Terror unternähmen sollte, doch die Frage bleibt weiterhin wie.

Manfred soll etwas tun. Manfred möchte es sogar tun. Aber Manfred tut es nicht.
Manfred sitzt vor einer unangefangenen Arbeit, meistens vor einem Bildschirm oder einem Notizblock. Manfred gähnt. Manfred starrt auf ausgebesserte und durchgestrichene Entwürfe. Manfred lässt sich ablenken, geht fernsehen, vielleicht telefonieren. Manfred kann sich sowieso für nichts davon begeistern. Manfred bildet sich Zeitmangel ein. Manfred bildet sich zuviel Zeit ein. Manfred glaubt, gerade jetzt eben nicht in der richtigen Stimmung zu sein. Manfred zweifelt den Sinn der Arbeit an.
Dann wird es schlimmer. Manfred denkt umfassender, globaler. Manfred zweifelt den Sinn des Zweckes an. Manfred wird schrecklich pubertär, dann kindisch: Manfred zweifelt an der Welt. Manfred zweifelt an sich. Manfred möchte wahnsinnig werden. Manfred kann nichts dafür.
Glaubt Manfred.
Und geht ein.