strandgut
Freitag, 7. März 2003
fernsehritual

Heutzutage ist fernsehen ein Ritual geworden. Der Fernseher steht in jedem Wohnzimmer und fast immer im Mittelpunkt. Doch ist das nicht eigentlich pervers? Früher waren Rituale etwas was mit Religion zu tun hatte, mit etwas an das man glaubte. Ist es etwa schon so weit gekommen, dass wir statt fiktiven Gottheiten inzwischen Schauspieler anbeten? Doch wieso schauen eigentlich so viele Leute fern? Ich glaube für viele (zu denen ich zeitweise leider selbst gehöre) ist es eine gute Möglichkeit für eine Flucht aus der Realität. Man muss nicht viel denken und wird am laufenden Band mit Informationen eingedeckt. Doch auch der asoziale Aspekt des Fernsehens sollte nicht außer Acht gelassen werden. Statt wie in der Zeit vor der Erfindung des Fernsehens zusammen zu sitzen, zu reden und Zeit zusammen zu verbringen, sitzt jetzt die ganze Familie versammelt oder getrennt um den Fernseher und start auf zu 90% Idiotische Programme die weder sinnvoll noch interessant sind. Natürlich gibt es Ausnahmen. Kritische und lustige Filme, Filme die zum nachdenken anregen sind sehr wohl sehenswert und bildend, dass will ich gar nicht bestreiten. Doch leider sind solche Filme/Serien die Ausnahme. Für mich zum Beispiel sind die Simpsons zu einem alltäglichen Ritual geworden. Das mag jetzt komisch klingen falls man die Serie nicht kennt, doch ich glaube, dass die Simpsons eine der wenigen oben genannten Ausnahmen ist. Denn sie ist kritisch, ein bisschen ironisch aber sehr lustig und außerdem, sollte man sie wirklich genau verfolgen regt sie finde ich sehr zum nachdenken an. Sie erfüllt für mich also alle Kriterien für eine „gute" Serie. Doch trotz allem finde ich, dass das Fernsehen zuviel die Überhand übernommen hat. Auf dem Häusl eines Freundes sah ich vor kurzem ein Comic das hier finde ich sehr gut hinein passt. Es geht darin um einen Hirten der seine Schafe hütet und dabei musiziert, bis ihm der Teufel einen Fernseher vorbei bringt und er von früh bis spät nur noch fernsieht, bis er selbst zu einem Schaf wird.
Ich bin mir nicht 100%ig sicher was der Zeichner damit sagen wollte, ob er gänzlich gegen das Fernsehen war oder nicht. Was ich an dieser Stelle damit sagen wollte war, das ich finde das fernsehen voll in Ordnung ist solange man es in Maßen tut und nicht die wirklich wichtigen Dinge des Lebens darüber vergisst. Denn sein wir ehrlich, es ist schon gemütlich sich nach einem anstrengenden Tag einfach vor den Fernseher fallen zu lassen und sich berieseln zu lassen oder??????

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Donnerstag, 6. März 2003
Der Traum vom Fernsehen

Ein Kopfnicken ist immer das Beste.
Nicht zuwenig und auch nicht zuviel.
Ich meine wer verlangt schon, dass der Kunde dem freundlich begegnet, der
ihm schon wenige Sekunden später Münze um Münze aus der Tasche zieht.
Schon gar nicht, wenn dieser jemand in einer Kluft aus weiß und
wurstradlfarbenem Rosa steckt. Mit Namensschild.
Frau Raschka beäugt den jungen Mann in Schwarz, der Kurs auf die Kassa
nimmt. Ein edles Stück Anzug, glänzende Schuhe, offener Hemdkragen, keine
Krawatte, scharfe Bügelkante. Wahrscheinlich von D&G, sie hat fast die selbe
Ausgabe neulich in der Werbung gesehen.
Die Ware kommt am Fließband zum Liegen.
Semmel mit Schinken. Irgendwie hätte man sich schon was anderes erwartet.
Entweder totales Ignorieren oder Abschätzen.
Spott selten, aber doch.
Frau Raschka rechnet mit einer der Möglichkeiten.
Der junge Mann in Schwarz mit offenem Hemdkragen lächelt, als Frau Raschka
ihm das Geld aushändigt.
Die Geldbörse ist schwarz, Leder. Sie duftet sicher gut, wenn man sie sich
ganz nah unter die Nase hält.
Der junge Mann in Schwarz hat gelächelt. Langsam sickert es zu Frau Raschka
durch. Er hat sie angelächelt.
Später, im Spiegel, wird sie sich anschauen und beschließen, wieder zum
Friseur ums Eck zugehen. Der ist zwar schweineteuer, da gehen die Tageslöhne
minutenweise dahin, aber da war sie letzte Woche auch und vielleicht...
Der junge Mann ist schnell die Stiegen hinauf und aus der Tür hinaus.
War da ein kurzes Zögern?
Er wird wiederkommen, Frau Raschka weiß es genau.
Und später werden sie ganz oben sitzen, am Abend, mit Wein, in diesem
Gebäude, dass nur aus Glas besteht.
Und was für ein Kleid sie anhaben wird.
Wenn er sie später zu sich nachhause einlädt, wird er weiß-rosa mit
Namensschild schon vergessen haben, so schön wird sie sein.
Frau Raschka kann es kaum erwarten nachhause zu kommen und den Fernseher
einzuschalten.
Wie jeden Abend, in weiß-rosa, mit Namensschild.

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Dienstag, 4. März 2003
besser von Hand!

Elektrische Zahnbürsten
Wer bisher glaubte seiner Gesundheit bzw seinen Zähnen etwas Gutes zu tun, indem er elektrische Zahnbürsten verwendet, wird nun eines Besseren belehrt.
Das belegte eine groß angelegte Studie der britischen Cochrane Collaboration`s Oral Health Group- einem Zusammenschluss Großbrittaniens rennomiertester Universitäten. Dort beschäftigt man sich seit 1996 mit der Erhebung zahnbürstenspezifischer Daten; laut Autoren die größte Studie dieser Art.und ein Fortschritt, der allerdings ein Umdenken im Kopfe der gesamten Menschheit erfordere.
Wenn, dann sollte es ein Gerät mit rotierender Hin- und Herbewegung sein, so lautet das Ergebnis, dass die acht Jahre intensivster Auseinandersetzung mit dem Thema brachten.
Aber vergessen sie rotierend-oszillierende elektrische Zahnbürsten.
Stay manual!
Eine Erkenntnis, die ein Umdenken im Bewusstsein der Menschheit erfordern wird.

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